Mobilitätswoche 2010, 18.09.2010

Auf dem Weg zur „Green City“

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Als langjähriges Konzept des Planungsverbandes ist die Straßenbahn vom Frankfurter Hauptbahnhof durch Isenburg bis Dreieich heute aktueller denn je. Derweil beim großen Nachbarn die Arbeiten beginnen, sperrt sich die hiesige Politik noch gegen das für Stadtentwicklung, Klima und Umwelt unverzichtbare Vorhaben.

Schon Tradition haben die Aktionen des grünen-nahen Isenburger Arbeitskreises Montagsrunde zur „Woche der Mobilität“ auf dem Wochenmarkt. Bestätigt durch 169 Unterschriften der Bürger, präsentierten die Aktiven das langjährige Konzept des Planungsverbandes Rhein-Main für eine Straßenbahn vom Frankfurter Hauptbahnhof durch Neu-Isenburg bis Sprendlingen.

Unter der obigen Überschrift berichtet die Stadtpost am 23.09.2010 weiter:
Während in Frankfurt die Arbeiten nun endlich beginnen, sperrt sich noch immer die Isenburger Politik, wiewohl handfeste Vorteile resultieren würden: Die Frankfurter Straße könnte spürbar vom motorisierten Pendlerverkehr entlastet werden, so dass ein verkehrsberuhigter Boulevard als Flaniermeile vorstellbar wäre. Gelegentlich vorbeigleitende moderne Straßenbahnen stören nicht, sie unterstützen erfahrungsgemäß eine urbane Atmosphäre. So profitieren gerade weniger attraktive Quartiere von der europaweiten Renaissance der Stadtbahnen, die – jenseits von Isenburg – auch Hessen längst erfasst hat.

Mit Grafiken und Bildern wurde der Streckenverlauf auf Neu-Isenburger Terrain dargestellt. Um Bedenken wegen mangelnder Straßenbreite und geringer Parkfläche zu zerstreuen, wurde anhand von Straßenprofilen der Raum für Fußgänger, Autoverkehr, Parken, Grünanlagen und Straßenbahn skizziert.

Die sechs Isenburger Akteure heben auch die Synergien für die Region hervor. Die Tramlinie sei ein Baustein für eine „Green City“ Rhein-Main zum Vorteil von Stadtentwicklung, Klima- und Umweltschutz. Nicht nur viele Einpendler ins Isenburger Gewerbegebiet hätten dann eine Alternative zum Auto, auch Straßen in Sachsenhausen würden entlastet.

Nach den Prognosen des Planungsverbandes dürften die Investitionskosten aufgrund des großen Fahrgastpotentials durch hohe Erlöse gedeckt werden. Zudem trügen die Vorteile einer für Einzelhandel und Gastronomie attraktiveren Frankfurter Straße zur Rentabilität bei.

Nach Fertigstellung der Stadtbahn „Westtangente“, die vom Isenburg-Zentrum über den Flughafen Bad Homburg erreichen wird, ergeben sich noch weit größere Vorteile eines dann geschlossenen Schienennetzes. Denn mit einer simplen Weiche am IZ wären umsteigefreie Verbindungen zum Flughafen denkbar, da die „Westtangente“ ja mit universell einsetzbaren Regiotramzügen bedient werden soll.

Nach Auffassung der Montagsrunde seien jetzt die Voraussetzungen für die Tramlinie äußerst günstig. Steigende Benzinpreise und der Klimawandel erfordern Alternativen zum Auto. Nachdem das Güterbahnhofsgelände als künftige Stadtmitte kaum noch nutzbar sei, steige die Bedeutung der Frankfurter Straße wieder deutlich und kommunaler Kostendruck nötige zum koordinierten regionalen Handeln, dem sich auch Isenburg nicht länger verschließen dürfe.