Verkehrsplanung, März 2008

Flugblattrückseite an die Anwohner der
Carl-Ulrich-Straße

Carl-Ulrich-Strasse

Mit dem folgenden Flugblatt an die Anwohner der Carl-Ulrich-Straße warnte die Montagsrunde im März 2008 vor den Folgen des Ausbaus der Carl-Ulrichstraße und der Schleussnerstraße zu Haupteinfalls- und Ausfallrouten der Stadt für den Autoverkehr. Der Vorschlag, den zum Neu-Isenburg hin sich erstreckenden Teil der Carl-Ulrichstraße zu einer Spielstraße umzuwidmen, wurde im politischen Leben der Stadt als Provokation aufgefasst.  Das Flugblatt wurde an die Anwohner als Wurfsendung in die Briefkästen verteilt.

Mehr Lebensqualität für Neu-Isenburg
Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Freizeitgestaltung, Verkehr: wo sind Verbesserungen am wirkungsvollsten?
In Neu-Isenburg bieten sich die ganz speziellen Verkehrsbedingungen als Einstieg an, weil sie in besonderem Maße bestimmend sind für alle anderen Bereiche des Stadtlebens.
Das dichte Straßen- und Autobahnnetz ist ausschlaggebend:
·    für Firmenansiedlungen und damit für hohe Steuereinnahmen
·    für Wohnsitzwahl in Neu-Isenburg vieler Flughafenbeschäftigter und anderer Arbeitnehmer im Umland
·    aber z.B. auch für Autofahrten zum Einkaufen und zur Freizeitgestaltung nach Frankfurt
Von der Nähe des Flughafens profitieren in besonderer Weise das Hotelgewerbe und die Gastronomie aber auch Flugreisende aus Neu-Isenburg.
Andererseits sind die Beeinträchtigungen der Lebensqualität durch Flug- und Autoverkehr direkter und einschneidender:
·    Autoabgase und Kerosingestank nehmen uns die Luft zum Atmen.
·    Der Lärm von der Einflugschneise, den Autobahnen und den Durchfahrtsstraßen raubt uns die Tag- und Nachtruhe.
Die ganz speziellen Verkehrsbedingungen Neu-Isenburgs sind also Fluch und Segen zugleich.
Verbesserung der Lebensqualität in Neu-Isenburg kann deshalb nur erreicht werden, wenn es gelingt, die Nachteile zu verringern ohne die Voreile aufzugeben.
Was den Flughafen angeht sind sich diesbezüglich alle politischen Parteien in Neu-Isenburg einig: einerseits für den Erhalt des Flughafens, andererseits aber gegen den weiteren Ausbau.
Erstaunlicherweise wird der Autobahnlärm in Neu-Isenburg kaum diskutiert. Aber wenn wir schon mit diesem Lärm und den Abgasen und dem Feinstaub von der A661 im Osten, der A3 im Norden und der Schnellstraße B44 im Westen leben müssen, sollten wir doch wenigstens den einen Vorteil nutzen , den sie uns bieten könnten, und sie als Umgehungsstraßen ausweisen, auf die konsequent der gesamte Durchgangsverkehr umgelenkt wird. Innerstädtisch würde das eine spürbare Reduzierung von Lärm und Abgasen bedeuten ohne dass sich für die Neu-Isenburger selbst oder die Einpendler wesentlich längere Fahrzeiten ergeben, weil sie wegen der geringen Ausdehnung Neu-Isenburgs die umliegenden 5 Autobahn-Auffahrten in kürzester Zeit erreichen könnten.
Die Montagsrunde hält Reduzierung des innerstädtischen Autoverkehrs, Ausbau der Bus- und Bahnverbindungen, Ausbau eines großzügigen, flächendeckenden Radwegenetzes für einen wichtigen Schritt, um den Wohn- und Freizeitwert der Stadt zu erhöhen und auch die Stadt für`s Einkaufen attraktiver zu machen.
Die Verkehrsberuhigung in der Carl-Ulrich-Straße wäre ein Schritt in diese Richtung.

Montagsrunde / www.montagsrunde.info / post@montagsrunde.info
V. i. S. d. P.: Jochen Birkenstock, Bahnhofstraße 104, Neu-Isenburg